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Dr. Feelgood » die britische R&B Band

Dr. Feelgood » die britische R&B Band

Dr. Feelgood ist eine britische Rock- und Blues-Band, die Ende der 70er Jahre einen erheblichen Einfluss auf die Musikszene hatte. Sie wurden in der Stadt Canvey Island in der Grafschaft Essex, England, gegründet und spielten eine wichtige Rolle in der sogenannten Pub Rock-Szene. Die Band wurde 1971 gegründet und bestand ursprünglich aus Lee Brilleaux (Gesang, Mundharmonika), Wilko Johnson (Gitarre), John B. Sparks (Bass) und John Martin (Schlagzeug). Ihr Name stammt von einem bekannten Blues-Song, der von vielen Künstlern wie Johnny Kidd & the Pirates und Aretha Franklin gecovert wurde.

Dr. Feelgood war bekannt für ihren energiegeladenen und rauen Stil. Ihre Musik basierte auf Rhythm & Blues, war aber gleichzeitig modern und innovativ. Sie waren bekannt für ihre starken Live-Auftritte, bei denen sie ihre Leidenschaft und Energie auf das Publikum übertrugen. Wilko Johnsons unverwechselbarer Gitarrenstil, kombiniert mit Brilleauxs rauem Gesang und Mundharmonika-Spiel, gab der Band ihren einzigartigen Sound. Johnson verließ die Band 1977. Obwohl die Band eine Reihe von personellen Veränderungen durchmachte, blieben sie bis zu Brilleauxs Tod 1994 aktiv.

Die Geschichte der britischen R&B Band

Ihr Debütalbum „Down by the Jetty“ wurde 1975 veröffentlicht und beinhaltete eine Mischung aus Coverversionen und Originalsongs. Ihr kommerziell erfolgreichstes Album, „Stupidity“, wurde 1976 veröffentlicht und erreichte den ersten Platz in den britischen Albumcharts. Dr. Feelgood hat eine Generation von Musikern beeinflusst und den Weg für die Punk– und New-Wave-Bewegungen geebnet. Trotz mehrerer personeller Veränderungen bleibt die Band bis heute aktiv und tritt immer noch auf.

Die Anfänge von Dr. Feelgood

Canvey Island in Essex, eine Gegend, die eher für ihre Industrielandschaften als für ihren Beitrag zur Musik bekannt ist, war das unerwartete Zuhause von Lee Collinson, Chris White und John Sparkes in den 1960ern. Diese Freunde hatten eine gemeinsame Leidenschaft für Musik. Sie gründeten schließlich eine Skiffle-Band, die sich in der örtlichen Pub- und Clubszene einen Namen machte.

Nach einem Auftritt von Howlin‘ Wolf, den White und Collinson sahen, war ihr musikalisches Interesse neu entfacht. Besonders Collinson war inspiriert und begann, das Mundharmonikaspiel zu erlernen. Zur gleichen Zeit spielte Collinson mit Sparkes in einer Band namens The Wild Bunch (auch als The Pigboy Charlie Band bekannt). Während White seine Ambitionen in der Schauspielerei verfolgte, seinen Namen in Chris Fenwick änderte und in mehreren Film- und Fernsehproduktionen auftrat.

Erste Treffen mit John „Wilko“ Wilkinson

Die ständigen personellen Wechsel innerhalb der Band führten zu einem Treffen mit John „Wilko“ Wilkinson, einem alten Freund. Er wurde eingeladen, der Band beizutreten. Gemeinsam entschieden sie, dass die Band einen neuen Namen brauchte und wählten „Dr. Feelgood“. Dabei waren sie inspiriert von einem Blues-Standard, der unter anderem von Johnny Kidd and the Pirates gecovert wurde.

Ihr Freund Fenwick, der mittlerweile ein anerkannter Schauspieler war, verschaffte der Band ihre erste Chance im Ausland. Er hatte bei einer Hochzeit in den Niederlanden einen Veranstalter getroffen und präsentierte sich als einflussreicher DJ aus England, der eine aufstrebende Band im Angebot hatte.

Mit Schlagzeuger John Martin, besser bekannt als „The Big Figure“, reiste die Band in einem heruntergekommenen Van zu ihren ersten Auftritten in den Niederlanden. Dieser Schritt erwies sich als Wendepunkt für die Band. Nach ihrer Rückkehr nach Canvey Island waren sie sich einig, dass sie etwas Besonderes erschaffen hatten und entschieden, ihr musikalisches Projekt weiterzuverfolgen.

In diesem Geiste änderte Collinson seinen Namen in Lee Brilleaux und Wilkinson in Wilko Johnson. Mit Chris „Whitey“ Fenwick als ihrem Manager begannen sie, ihre Karriere ernsthaft in Angriff zu nehmen, und die Dinge begannen sich rasch zu entwickeln.

Die zweite Reise und das erste Album 1975

Nach ihrer Rückkehr von der zweiten Tour durch die Niederlande, trat Heinz Burt, ehemaliger Bassist der Band The Tornados aus den 60ern, an Dr. Feelgood heran. Heinz arbeitete damals als Anzeigenverkäufer in einer Lokalzeitung und ergänzte sein Einkommen mit gelegentlichen Auftritten im Revival Circuit. Er schlug Dr. Feelgood vor, als Vorband für einige seiner Auftritte zu fungieren, was sie gerne annahmen. Diese Zusammenarbeit führte schließlich zu einem bemerkenswerten Auftritt beim Wembley Rock’n’Roll Festival 1972. Bei dem sie gemeinsam mit Größen wie Chuck Berry, Jerry Lee Lewis, Bo Diddley und MC5 auftraten.

Als die Band 1973 in die lokale Musikszene zurückkehrte, war ein deutlicher Wandel zu bemerken. Trotz der wachsenden Beliebtheit großer Konzertarenen, gewann die Pub-Rock-Szene, die in zahlreichen vollen Londoner Pubs stattfand, immer mehr an Bedeutung.

Dr. Feelgood machte sich schnell einen Namen als direkte, unverblümte Band, deren düsterer Anti-Mode-Stil und Bühnenpräsenz die Aufmerksamkeit der Musikpresse erregte. Der Journalist Charles Shaar Murray vom NME beschrieb die Band einmal als „Hiroshima in einem Pint-Glas“.

Dank ihres wachsenden Rufs unterzeichnete die Band 1974 einen Plattenvertrag mit United Artists. Nachdem sie mit Brinsley Schwarz und Hawkwind getourt hatten, veröffentlichten sie ihr Debütalbum „Down by the Jetty“ im Januar 1975. Im selben Jahr nahm die Band an der Naughty Rhythms Tour mit Kokomo und Chilli Willi and the Red Hot Peppers teil. Zudem kehrte sie später ins Studio zurück, um ihr zweites Album „Malpractice“ aufzunehmen, das im Oktober veröffentlicht wurde.

1976 veröffentlichte die Band ihr erstes Live-Album „Stupidity“, das prompt auf Platz 1 der Albumcharts einstieg. Dr. Feelgood schien damals keinen falschen Schritt machen zu können. Aber leider deuteten sich bereits Probleme an, die außerhalb des Bewusstseins der Band lagen und die eine düstere Zukunft prophezeiten…

Wilko Johnson Riss mit der Band

Die fortwährenden, intensiven Tourneen in Großbritannien, eine problembehaftete Reise nach Amerika und der stetige Druck auf Wilko Johnson, mehr Lieder zu schreiben, führten zu einem wachsenden Konflikt zwischen ihm und den anderen Bandmitgliedern. Nach einem Streit über den Einsatz des ironisch betitelten Songs „Lucky Seven“ von Lew Lewis für das vierte Album „Sneaking Suspicion“ traf Johnson die schwerwiegende Entscheidung, Dr. Feelgood zu verlassen.

Als Ersatz wurde der damals nahezu unbekannte John „Gypie“ Mayo eingestellt. Im Verlauf der turbulenten Tournee 1977 entwickelte er sich schnell zu einem angemessenen Nachfolger. Er wurde sowohl von der Musikpresse als auch den besorgten Fans anerkannt.

Jedoch stellte der Weggang des bisherigen Haupt-Songwriters die Band vor eine Herausforderung für das folgende Album „Be Seeing You“. Hierbei erhielten sie Unterstützung von alten Freunden: Nick Lowe produzierte das Album. Larry Wallis (früher bei den Pink Fairies) lieferte den lyrischen Input. Ein Jahr später wurde „Private Practice“ veröffentlicht, aus dem die Single „Milk and Alcohol“ der größte Verkaufserfolg der Band wurde. Der von Nick Lowe und Gypie Mayo geschriebene Song erzählt die Geschichte einer fast verhängnisvollen Begegnung der Band mit der Polizei in Los Angeles nach einem Konzert von John Lee Hooker.

Das Live-Album im Juni 1979

Im Juni 1979 wurde ein weiteres Live-Album, „As it Happens“, veröffentlicht und im September folgte das Studioalbum „Let It Roll“.

Im folgenden Jahr arbeitete die Band erneut mit Nick Lowe zusammen. Unter anderem um das Album „A Case of The Shakes“ zu produzieren. Dabei fungierten Lowe, Larry Wallis und Bob Andrews, ehemaliger Keyboarder von Brinsley Schwartz, als Songwriter. Das Album, eine Art Rückkehr zu den Wurzeln von Dr. Feelgood, wurde von der Musikpresse gelobt und als „ihr bestes Album seit Jahren“ bezeichnet.

Das Live-Album im Juni 1979

Die Band setzte ihre auslaugenden Welttourneen fort. Doch Gypie Mayo fand es zunehmend schwieriger, die ständige Abwesenheit von seiner jungen Familie zu ertragen. Obwohl er auf der Bühne als würdiger Ersatz für Wilko Johnson bewiesen hatte und privat für seine Partyneigungen bekannt war, entschied er sich letztlich, seine Karriere hintenanzustellen und sich mehr auf seine Familie zu konzentrieren. Dies bedeutete für Dr. Feelgood, dass sie sich erneut auf die Suche nach einem neuen Gitarristen machen mussten.

Dr. Feelgood steht wieder am Scheideweg

Nach einer gründlichen Suche und Auswahlverfahren wurde Johnny „Guitar“ Crippen, der ehemalige Gitarrist der Count Bishops, als neues Mitglied der Band aufgenommen. Ein junger Gitarrist aus Wembley hatte die Band stark beeindruckt. Doch sie entschieden sich für Crippen aufgrund seiner weitreichenderen Erfahrung auf Tournee. Zusammen mit den anderen enttäuschten Bewerbern, die an diesem Tag die Rückreise antreten mussten, war Gordon Russell zutiefst niedergeschlagen, nicht gewusst zu haben, dass er die zweite Wahl der Band war… Aber das sollte nicht das letzte Mal sein, dass er von Dr. Feelgood hörte. Die Band setzte ihre Tourneen fort und es schien, als sei Dr. Feelgood wieder im Spiel.

Neues Studioalbum und 2 Mitglieder verloren

Das neue Studioalbum „Fast Women, Slow Horses“ war fertig. Dennoch hatten Sparko und The Big Figure im Hintergrund beschlossen, dass sie nach elf anstrengenden Jahren mit der Band eine Pause einlegen und zu ihren Familien zurückkehren wollten, um ein ruhigeres Leben zu führen.

Chris Fenwick, der Manager der Band, hatte sie sicher durch die schwierigen Herausforderungen der Musikbranche geführt. Er hatte schnell lernen müssen, und sein Gespür hatte die Band stets unterstützt. Nun aber stand er vor der Herausforderung zu entscheiden, ob Dr. Feelgood diesmal endgültig vorbei war.

Mit nur noch Lee Brilleaux aus der ursprünglichen Besetzung übrig, der selbst ermüdet und enttäuscht war, brauchte auch Fenwick Zeit, um nachzudenken.

Neues Studioalbum und 2 Mitglieder verloren

Die Band hatte ihre Tourneen unterbrochen. Bevor Fenwick sich auf eine sechswöchige Reise nach Indien begab, erklärte er seinem alten Freund, dass sie eine neue Besetzung brauchten. Zumindest wenn sie so weitermachen wollten.

Einer der ersten Anrufe von Brilleaux ging an Gordon Russell. Der vor zwei Jahren nur knapp nicht den Job als Gitarrist bekommen hatte. Russell hatte inzwischen Erfahrungen mit verschiedenen Bands gesammelt und spielte regelmäßig mit Geno Washington und der Ram Jam Band. Er war entschlossen, diese zweite Chance nicht verpassen und stimmte schnell zu, zu den Proben auf Canvey Island zu kommen.

Der Neuzugang Phil Mitchell

Ein weiterer Neuzugang war Lee Brilleauxs ehemaliger Schulfreund Phil Mitchell. Er hatte Brilleaux im Laufe der Jahre als Bassist für Micky Jupp, Lew Lewis, die Red River Soul Band und Love Affair aufmerksam beobachtet und bewundert. Nach einigen vielversprechenden Auftritten mit The Big Figure und Buzz Barwell am Schlagzeug war die Band nun auf der Suche nach einem festen Schlagzeuger.

Mitchell schlug vor, dass ein weiterer alter Schulfreund, Kevin Morris, der fehlende Schlüssel sein könnte. Morris war seit seiner Schulzeit ein professioneller Schlagzeuger. Er hatte gemeinsam mit Mitchell in der Red River Soul Band für amerikanische Künstler wie Sam and Dave, Edwin Starr und Rufus Thomas gespielt. Als sich bei Love Affair eine Gelegenheit bot, hatten sie sich wieder vereint. Trotz seiner Erfolge mit der französischen Band Trust, die die Charts erobert hatte, war Morris bereit, nach Hause zurückzukehren und sich Dr. Feelgood anzuschließen.

Obwohl die Periode des Wandels der Band zweifellos einen Teil ihrer früheren Dynamik genommen hatte, startete die Band mit neuer Entschlossenheit in einen anspruchsvollen Tourneeplan, um der Welt mitzuteilen, dass sie wieder zurück im Geschäft war.

Das Album „Doctor’s Orders“ wurde im Oktober 1984 veröffentlicht, gefolgt von „Mad Man Blues“ im darauffolgenden Jahr.

Dr. Feelgood unterschreibt 1986 bei Stiff Records

1986 unterzeichnete Dr. Feelgood bei Stiff Records. Das Label war 1976 von Jake Riviera und Dave Robinson gegründet worden, mit finanzieller Unterstützung von Lee Brilleaux. Die beiden hatten mit unorthodoxen Ansätzen in der Plattenindustrie Erfolge mit Künstlern wie The Damned, Elvis Costello und Madness erzielt. Doch ähnlich wie bei Dr. Feelgood, sahen sie sich nun schwierigen Zeiten gegenüber. Riviera hatte das Label verlassen, und Robinson blieb zurück, entschlossen, an die alten Erfolge anzuknüpfen.

Die daraus resultierenden Alben waren „Brilleaux“ (1986) und „Classic“ (1987). Chris Fenwick und Lee Brilleaux hatten sich dafür entschieden, Stiff die Chance zu geben, das Schicksal der Band bei den Aufnahmen zu wenden. Doch sie waren enttäuscht über den wachsenden Unterschied zwischen den Studioproduktionen und dem Live-Sound der Band. Als das einst stolze Plattenlabel Stiff Records letztlich in den Konkurs ging, entschieden beide, die Zukunft von Dr. Feelgood selbst in die Hand zu nehmen. Sie gründeten ihr eigenes Label, „Grand Records“, benannt nach dem Grand Hotel in Leigh on Sea, Lees Stammkneipe zu jener Zeit.

Seltsamerweise hatte Stiffs Versuch, die Band basierend auf Studioaufnahmen umzubauen, der Live-Attraktivität der Band keinen Abbruch getan (vor allem durch ihre Weigerung, ihre Kleidung und Performance zu ändern!). Sie setzten ihren zermürbenden Tourplan fort und spielten weiterhin weltweit.

Gitarrist Gordon Russell verlässt Dr. Feelgood

Tragischerweise erfuhr Gitarrist Gordon Russell nach einer langen Neuseeland-Tournee vom Tod seines kleinen Kindes. Völlig niedergeschlagen und mit dem Bedürfnis, nach sechs Jahren des ununterbrochenen Tourings sein Leben zu überdenken, entschied sich Russell, die Band zu verlassen.

Die Suche nach einem Ersatz erwies sich nicht als langwierige Angelegenheit. Die Band hatte bereits seit einiger Zeit einen Gitarristen im Blick, der ihnen passend erschien, sollte der „Fluch des verlorenen Gitarristen“ erneut zuschlagen. Steve Walwyn, der seit dem Schulabschluss als Profimusiker gearbeitet und in den Bands Chevy und später The DT’s (aus denen schließlich Steve Marriott & The DT’s wurde) gespielt hatte, fügte sich mit bemerkenswerter Leichtigkeit in die Band ein. Nach einigen Aufwärmgigs fand er sich im Londoner Town & Country Club wieder, wo er vor einem ausverkauften Haus spielte.

Phil Mitchell, der Bassist, wurde das nächste Opfer der unerbittlichen Tourbelastung. Er hatte schon seit einiger Zeit Schwierigkeiten, das Leben auf Tour mit der Erziehung einer jungen Familie zu vereinbaren. Widerstrebend entschied sich Mitchell, sich von Dr. Feelgood zu verabschieden. Er wurde vorübergehend durch den angesehenen lokalen Session-Musiker Dave Bronze ersetzt.

„Primo“ wurde im Juni 1991 veröffentlicht und stellte, wie Walwyn es damals beschrieb, ein echtes Rock ’n‘ Roll-Album dar, das alle Bedenken hinsichtlich der Diskrepanz zwischen dem Live- und dem Studiosound der Band beseitigte.

Obwohl Bronze ursprünglich nur beabsichtigt hatte, der Band „für ein paar Gigs auszuhelfen“, befanden sich die Feelgoods wieder im Aufwind. Ohne einen guten Zeitpunkt, um seinen Ausstieg zu planen, fand sich Bronze für die nächsten vier Jahre als Bandmitglied wieder. Und das ohne jemals wirklich offiziell beigetreten zu sein!

Es kam jedoch der Zeitpunkt, dass Dave Bronze weiterzog. Leider unter Umständen, die niemand hätte vorhersagen können, und er sollte nicht alleine sein.

Lee Brilleaux Krebsdiagnose 1994

1994 wurde bei Lee Brilleaux, dem einzigen verbliebenen Gründungsmitglied der Band, Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert. Trotz der schwierigen Diagnose spielte Brilleaux noch ein Abschiedskonzert mit Dr. Feelgood im September 1994. Er trat dann von der Musikszene zurück, um sich auf seine Gesundheit zu konzentrieren.

In der Folgezeit gab es viele Gerüchte über das Ende von Dr. Feelgood. Die übrigen Bandmitglieder – Kevin Morris, Phil Mitchell und Steve Walwyn – wollten die Band am Leben erhalten. Sie spielten einige Konzerte mit Gastmusikern, einschließlich des ehemaligen Dr. Feelgood-Gitarristen Gordon Russell, und erhielten dabei die Unterstützung vieler Fans und Freunde der Band.

Lee Brilleaux starb im April 1995, aber vor seinem Tod hatte er seine Bandkollegen gebeten, Dr. Feelgood fortzusetzen. Er wollte, dass die Musik, die er so geliebt hatte, weiterleben würde. Er wusste, dass die Band in der Lage war, dies zu tun.

Die Band setzte ihre Tourneen fort und führte das musikalische Erbe von Dr. Feelgood weiter. Mit einer Reihe von Gastmusikern, darunter Pete Gage, Robert Kane und zuletzt Sänger/Gitarrist Steve Walwyn, gab es tolle Werke.

Obwohl Dr. Feelgood viele Herausforderungen durchgemacht hat und viele Mitglieder verloren hat, bleibt die Band eine Ikone der britischen Musikszene und ihr Einfluss auf den Pub Rock und die spätere Punkbewegung ist unbestreitbar. Trotz aller Veränderungen und Widrigkeiten bleibt Dr. Feelgood ein Beweis für die Kraft der Musik und die Ausdauer von Musikern, die an ihre Kunst glauben.

In Gedenken an Lee Brilleaux

Der Tod von Lee Brilleaux war ein schwerer Schlag für alle, die ihn kannten und liebten. Ganz besonders für die Mitglieder von Dr. Feelgood. Aber sie waren entschlossen, das musikalische Erbe von Brilleaux am Leben zu erhalten und so weiterzumachen, wie er es gewollt hätte.

Am 10. Mai 1994, nur einen Monat nach Brilleaux‘ Tod, versammelten sich Fans und Freunde im Londoner Forum, um das Leben und die Musik von Lee Brilleaux zu feiern. Der Abend wurde von der Band und einer Reihe von Gastmusikern, darunter Wilko Johnson, Roger Daltrey und Ian Dury, gestaltet. Die Veranstaltung war ein großer Erfolg und wurde später auf dem Album „Don’t Wait Up“ veröffentlicht, das sowohl eine Hommage an Brilleaux als auch eine Spendenaktion für das Krebsforschungsinstitut war. Dieses versuchte, ein Heilmittel für die Krankheit zu finden, die sein Leben genommen hatte.

In Gedenken an Lee Brilleaux

Dr. Feelgood verpflichtete bald Pete Gage als neuen Frontmann. Die Band setzte ihre Karriere fort, indem sie sowohl neue Alben aufnahmen als auch umfangreich tourten. Gage verließ die Band schließlich im Jahr 1999 und wurde durch Robert Kane ersetzt. Der bis heute der Frontmann der Band ist.

Im Jahr 2000 wurde die Dr. Feelgood Music Bar auf Canvey Island in eine Art Museum umgewandelt, das die Geschichte der Band dokumentiert und eine Sammlung von Erinnerungsstücken und Artefakten enthält. Es ist auch der Schauplatz der jährlichen „Lee Brilleaux Memorial Night“. Dies ist eine Veranstaltung, die jedes Jahr am Geburtstag von Brilleaux abgehalten wird und bei der Fans und Musiker zusammenkommen, um seine Musik zu feiern und Spenden für wohltätige Zwecke zu sammeln.

Die Band Dr. Feelgood besteht bis heute fort und ehrt das Erbe von Lee Brilleaux und allen ehemaligen Mitgliedern, die dazu beigetragen haben, die Band zu dem zu machen, was sie ist.

Dr. Feelgoods Welt nach dem Tod von Lee Brilleaux

Das Ableben von Lee Brilleaux hinterließ eine tiefe Trauer in der britischen Musikszene. Innerhalb weniger Tage erkannten die Medien landesweit den großen Verlust und priesen Brilleaux als einen großen Vertreter des britischen R&B.

Obwohl es schwierig schien, die Band ohne Brilleaux weiterzuführen, entschied sich Chris Fenwick, der Manager der Band, auf Brilleauxs Wunsch hin, Dr. Feelgood am Leben zu erhalten. Phil Mitchell kam wieder zur Band und Steve Walwyn und Kevin Morris machten sich auf die Suche nach einem neuen Frontmann.

Pete Gage, ein charismatischer Blues-Sänger, trat im Mai 1995 als neuer Sänger der Band in Erscheinung. Mit Gage an der Front spielte Dr. Feelgood weiterhin ausgedehnte Touren durch Europa und veröffentlichte das Album „On The Road Again“. Trotz Gages Erfolg und der Wiederbelebung der Band wollte er die Musik der Band weiterentwickeln, was zu Unstimmigkeiten mit den anderen Bandmitgliedern führte. Dies führte letztlich zu seiner Abkehr von der Band im Jahr 1999.

Die erneute Suche nach einem Sänger führte Walwyn und Morris zu Robert Kane. Der zu dieser Zeit als Sänger der Band The Animals beeindruckte. Kane trat der Band im Oktober 1999 bei und wurde von den Fans gut aufgenommen. Mit seiner kraftvollen Stimme und seinem Engagement für die Musik, die Dr. Feelgood groß gemacht hatte, war er die ideale Wahl. Mit ihm veröffentlichte die Band das Album „Chess Masters“, eine Hommage an die Songs des berühmten Chess Records-Labels.

Trotz aller Widrigkeiten und Veränderungen in der Band hat Dr. Feelgood ihren Weg immer weiter verfolgt. Sie haben ihre Hingabe an den Rhythm and Blues bis heute nie aufgegeben. Mehr als zwanzig Jahre nach Brilleauxs Tod sind sie immer noch ein starkes Symbol für die Ausdauer des britischen R&B.

Dr. Feelgood und der Instinkt zu überleben

Die Entscheidung für Kane war nicht zufällig, sondern basierte auf zahlreichen Begegnungen auf europäischen Festivals, wo sich Dr. Feelgood und The Animals oft auf den Bühnen kreuzten. Im Laufe der Zeit war Kane, trotz seiner Zugehörigkeit zu The Animals, auf der Suche nach neuen musikalischen Herausforderungen. Dies bot den idealen Anlass für Dr. Feelgood, die Aussicht auf eine neue Konstellation zu erkunden.

Nach erfolgreichen gemeinsamen Proben war klar, dass Robert Kane die Lücke, die Pete Gage hinterlassen hatte, hervorragend füllen konnte. Ein kleineres Hindernis gab es jedoch noch. Kane spielte nicht Mundharmonika, ein Instrument, das in den Dr. Feelgood-Performances oft zum Einsatz kam. Doch in bester „Feelgood“-Manier ermutigte ihn der Schlagzeuger Kevin Morris, dieses Instrument zu erlernen – schließlich stand der erste gemeinsame Auftritt nur eine Woche bevor. Kane nahm die Herausforderung an und erlernte das Instrument.

Dr. Feelgood und der Instinkt zu überleben

Ein Jahr später erschien „Chess Masters“, ein Album, das als Hommage an die R&B-Klassiker des renommierten Chess-Labels gedacht war und von Kritikern positiv aufgenommen wurde.

Auch 15 Jahre nach Kanes Beitritt und insgesamt 80 Bandjahren für die derzeitigen Mitglieder bleibt Dr. Feelgood aktiv und beliebt. Mit über 1.800 Auftritten und Fans rund um den Globus, bis hin nach Japan, hält die Band ihre Präsenz und ihren Einfluss aufrecht. Sie verkörpert immer noch die unverfälschte Live-Energie, die Dr. Feelgood vor mehr als 35 Jahren berühmt gemacht hat. Trotz der vielen Herausforderungen und Veränderungen, denen sie im Laufe der Jahre ausgesetzt war, bleibt Dr. Feelgood ein lebendiger Teil der britischen Musikszene und ein Beweis dafür, dass der Geist des Pub Rock und Rhythm & Blues weiterlebt.

Die aktuelle Europa Tour 2023/2024

Die Europa-Tour 2023/2024 markiert einen weiteren aufregenden Meilenstein in der reichen Geschichte dieser legendären R&B-Band. Seit mehr als fünf Jahrzehnten im Geschäft sind sie stets dafür bekannt, ihre treue Fangemeinde mit energetischen und mitreißenden Live-Auftritten zu begeistern.

Auf dieser Tour setzt Dr. Feelgood ihre langjährige Tradition fort, ein vielfältiges Publikum zu begeistern. Von eingefleischten Fans bis hin zu neuen Zuhörern, die die authentische, rohe Energie des britischen R&B zum ersten Mal erleben. Mit einer beeindruckenden Mischung aus klassischen Hits und neueren Songs ist jedes Konzert eine Feier der Bandgeschichte und ihrer tiefen musikalischen Wurzeln.

Die Band, bekannt für ihre Arbeitsmoral und Hingabe an ihre Fans, tourt quer durch Europa. Von kleinen intimen Clubs bis hin zu großen Musikfestivals, und bringt ihre unverwechselbare musikalische Signatur auf jede Bühne, auf der sie stehen. Unabhängig vom Veranstaltungsort oder Land, ist es die Energie und das Engagement von Dr. Feelgood auf der Bühne, die ihre Shows zu unvergesslichen Erlebnissen machen.

Auf der Europa-Tour 2023/2024 zeigt Dr. Feelgood erneut, warum sie als eine der einflussreichsten und beständigsten Bands in der Geschichte des britischen R&B gelten. Durch ihre Leidenschaft, Talent und unermüdliche Leistungsfähigkeit setzt die Band ihr Erbe fort und feiert die zeitlose Anziehungskraft ihrer Musik.

Für genauere Informationen zur Dr. Feelgood Europa-Tour empfehlen wir die offizielle Website der Band oder ihre Social-Media-Kanäle zu besuchen.

Diskografie – alle Alben und Singles von Dr. Feelgood

Die britische Rock- und R&B-Band Dr. Feelgood hat während ihrer über 50-jährigen Karriere zahlreiche Alben und Singles veröffentlicht. Die Musik der Band ist bekannt für ihren energischen Stil, der stark von der britischen Pub Rock Szene und dem klassischen Rhythm & Blues beeinflusst ist. Ihre Diskografie umfasst eine beeindruckende Bandbreite an Material, von Studio- und Live-Alben bis hin zu zahlreichen Singles, die auf den internationalen Charts erschienen sind.

Diskografie - alle Alben und Singles von Dr. Feelgood

Studioalben:

  • Down by the Jetty (1975)
  • Malpractice (1975)
  • Stupidity (1976)
  • Sneakin‘ Suspicion (1977)
  • Be Seeing You (1977)
  • Private Practice (1978)
  • Let It Roll (1979)
  • A Case of the Shakes (1980)
  • Fast Women and Slow Horses (1982)
  • Doctor’s Orders (1984)
  • Mad Man Blues (1985)
  • Brilleaux (1986)
  • Classic (1987)
  • Primo (1989)
  • The Feelgood Factor (1993)
  • On the Road Again (1996)
  • Chess Masters (2000)
  • Repeat Prescription (2006)

Live-Alben:

  • Stupidity (1976)
  • As It Happens (1979)
  • Casebook (1987)
  • Live in London (1990)
  • Down at the BBC: In Concert 1977–1978 (1996)
  • Down at the Doctors (1994)
  • 25 Years of Dr. Feelgood (1997)
  • Speeding Thru Europe (2003)
  • Live at the BBC 1974-5 (2006)

Ausgewählte Singles:

  • Roxette / Keep It Out of Sight (1974)
  • She Does It Right / I Don’t Mind (1975)
  • Back in the Night / I’m a Man (1975)
  • Sneakin‘ Suspicion / Lights Out (1977)
  • She’s a Wind Up / Hi-Rise (1977)
  • Baby Jane / Looking Back (1977)
  • Milk and Alcohol / Every Kind of Vice (1978)
  • As Long as the Price is Right / Down at the Doctors (1979)
  • Put Him Out of Your Mind / Best in the World (1980)
  • Milk and Alcohol (New Recipe) / I Can’t Be Satisfied / Milk and Alcohol (1991)
  • She’s a Wind Up / Down at the Doctors / Roxette (1997)

Dies ist eine umfassendere Auflistung der musikalischen Beiträge von Dr. Feelgood. Die Band hat natürlich in ihrer gesamten Karriere zahlreiche weitere Singles und Kompilationen veröffentlicht, wo wir eingestehen müssen, diese hier nicht alle aufgeführt zu haben.